
Zhuang galt als ein Meister und trug daher das Zi.
Doch Zierde als Beamter, solche trug er nie.
Allenfalls war Aufsicht
zuweilen seine Pflicht.
Er wachte über Bäume, dieser Zhuangzi.
Inspiration:
Der chinesische Dichter Wang Wei (ca. 700–760) schrieb folgendes Gedicht über den Philosophen Zhuangzi (ca. 365-290 v. Chr.):
„Der Lackbaumgarten
Kein aufgeblasener Beamter war jener Mann des Altertums.
Er hielt sich fern von allen Staatsgeschäften.
Sein unbedeutend Pöstchen verpflichtet ihn nur,
im Aufundabschlendern die Baumstämme zu zählen.“
(übersetzt von Günter Wohlfart in: Zhuangzi. Meister der Spiritualität. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2001, S. 9)
Wissen:
Der Lackbaum (Toxicodendron vernicifluum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sumachgewächse. Sein Saft wird seit etwa dreitausend Jahren für die Herstellung von Chinalack für das Kunsthandwerk verwendet (vgl. Wikipedia zu Lackbaum). Der Lackbaum kommt in China, Japan und Indien wild vor. Zum Zwecke seiner Nutzung wurde er in China und Japan kultiviert (vgl. Wikipedia zu Chinalack).
Man kann wohl davon ausgehen, dass der Rohstoff für die Lackerzeugung von hohem Wert war, weshalb die Pflanzungen bewacht werden mussten. Der Saft des Lackbaumes ist außerdem giftig, er verursacht Ausschläge und Blasen (vgl. Wikipedia zu Lackbaum). Unbedarfte von den Bäumen fernzuhalten geschieht also auch zu ihrem Schutz. Heute wird von Arbeitern Schutzkleidung getragen.
Es ist durch den Historiker Sima Qian (ca. 145-90 v. Chr.) überliefert, dass der chinesische Philosoph Zhuangzi eine solche Aufseherschaft über einen Lackbaumgarten zeitweise ausübte (vgl. Wikipedia zu Zhuangzi).