Kategorie: Kindheit

Hier erscheinen vor allem Gedichte, die sich mit Kindheit und Schule befassen.

  • Hochbegabung

    Wissen einverleiben,
    lauter Einsen schreiben,
    sich stets motivieren,
    Ideen generieren
    und Hochleistung zeigen;
    auf Podeste steigen,
    Klassen überspringen
    und vor allen Dingen:
    allseits reüssieren!
    Nie soll es passieren,
    dass Makel aufscheinen.
    Und nie bei Stress weinen.
    Schulextern und innen
    alle Spiele gewinnen;
    sich Schweres auflasten
    und niemals nie rasten.

    Immer großartig sein.

    Halt! Stop! Nein!

    Einfach Sein.

    (siehe auch: Autismus)

  • Ach

    Unter dem Dach
    ein kleines Ach
    wohnt, das da plagt
    und manchmal klagt.

    Dreißig Stübchen,
    eins pro Rübchen,
    eine Klasse
    so umfasse.

    Das sind viele
    diffizile
    liebe Sorgen
    jeden Morgen.
  • Doom

    Die Sonne scheint am Morgen hell;
    dein Smartphone toppt‘s noch, es ist grell.
    Vom Toast beim Frühstück kleckert Mus;
    dein Auge sieht‘s nicht, es liest News.
    (mehr …)
  • Die bessere Welt

    Die beste aller Welten

    kann als gelungen gelten.

    Ist sie aber misslungen,

    wurde sie schlecht besungen.

    Drum sollten alle singen,

    Gutes in die Welt bringen

    und pflegen uns’re Erde,

    damit sie besser werde.
  • Zocken

    Der Sohn hat gar nichts verbockt,
    obwohl er doch ständig zockt.
    Das Zocken an sich ist fein,
    bleibt zeitlicher Umfang klein.
    Harmlos auch ist Gezocktes,
    wenn in Träume ihn lockt es.
    Drum als Vater bleib‘ locker,
    warst ja selbst mal ein Zocker.
  • Autismus

    Sich zusammen reißen,
    auf die Zähne beißen,
    immer die Maske tragen,
    aber nicht immer fragen,
    über‘n Schatten springen
    und vor allen Dingen:
    in die Augen schauen!
    Sich auch mal was trauen,
    unter die Leute gehen,
    sich nicht ständig drehen
    oder am Kopfe kratzen,
    nicht so viel schwatzen
    über alle Einzelheiten
    und dies enden beizeiten!
    Auf dass man sich gewöhne
    an grelle Lichter und Töne.
    Auch mal flexibel sein.
    Halt! Stop! Nein!
    Einfach Sein.

    (siehe auch Hochbegabung)

  • Lobpreisung der Kindheitshelden

    Bild: Bud Spencer & Terence Hill als Tom & Slim im Film „Das Krokodil und sein Nilpferd“ („Io sto con gli ippopotami“), Italien 1979, Copyright of ZADAR FILM Company. Bildquelle: Alamy Limited (Lizenz durch den Autor käuflich erworben)
     
    Jährlich in der Weihnachtszeit
    war völlig Wurst, ob‘s draußen schneit.
    Zwei Helden außer Rand und Band,
    war‘n besser, wie ich damals fand.
    Auch des Krokodiles Nilpferd
    war immer wieder seh’nswert.
    (mehr …)
  • Mein Sohn

    Kleiner Mann,
    schläfst du dann?
    Frage ich
    abendlich.
    Ja, sagt er.
    Dann fragt er,
    wie das sei
    mit dem Ei,
    der Henne?
    Wer kenne,
    was vorher,
    was nachher?
    Woraufhin
    mit Darwin
    ich versuch‘
    gemäß Buch
    die Antwort
    noch vor Ort
    zu dichten.
    Mitnichten
    gelingt das.
    Er denkt was
    und schläft ein.
    So ist’s fein.
  • Die Strolche

    Ich dachte mir im Lehrerzimmer,
    Schüler werden immer schlimmer.
    Die hippeligen, frechen Strolche
    sind immer öfter jene solche,
    die nicht sitzend schweigen,
    sondern über Tische steigen.
    Und meldet sich ein Schüler froh,
    so muss er doch nur mal auf’s Klo.
    (mehr …)
  • Der Zeh

    Der Zeh bleibt bei Betrachtung
    an unser‘m Fuße ohne Achtung.
    Es gewahren jetzt die Füßiologen,
    dass der Zeh um seine Ehr‘ betrogen.
    Sie woll‘n Gerechtigkeit erreichen
    für den Zeh mit einem Zeichen.
    Drum gilt fortan im Alphabet,
    dass das »C« für Zehe steht.