
Es gibt ein buntes Vogelhaus,
da fliegen Vög’lein ein und aus.
Es tummeln sich mit sehr viel Platz
fünf Meisen und ein kleiner Spatz.
Das Häuschen ist das Eigentum
von Birgit aus dem Babyboom.
Sie nutzte ganz viel Fernsehzeit
und ist ins Schicksal eingeweiht.
Das Meisenheim trägt auch ein Dach,
das der Friseur mit Ach und Krach
jeden Monat gegen Kohle
richtet für der Meisen Wohle.
Die Meisen, die hier wohnhaft sind,
die machen, dass die Birgit spinnt.
Die erste Meise, die benennt
das Horoskop mit Aszendent.
Eine zweite spricht mit Engeln,
dass sie hören Birgits Quengeln.
Und die dritte Euros sendet,
die das Universum pfändet.
Die vierte Meise Kaffee mag,
genauer, was sein Satz ihr sag‘.
Auf dem Grund der Kaffeetasse
liegt die Zukunft, die gut passe.
Auch noch das fünfte Vögelein
hat einen Job, der ist nicht klein.
Es sieht, wie Nostradamus‘ Text
aus jeder zweiten Nachricht wächst.
Etwas anders ist die Lage
bei dem Spatz, denn dieser klage,
dass die Meisen zu viel tollen
und ihm an den Kragen wollen.
Er ist der letzte seiner Art,
hat er doch den Verstand bewahrt;
steht für Bildung und für Wissen,
die er leider tät’ vermissen.
Deshalb hat er auch gekündigt,
ja, bevor er sich versündigt.
Nun packt er seinen Krempel ein
und lässt das Meisenheim allein..
Inspiration:
Die Bezeichnung „Meisenheim“ verwendete Oliver Kalkofe in einer seiner grandiosen Parodien auf die esoterischen Beratungen von Astro-TV.
Oliver Kalkofe: Astro-TV XXL. Zusammenschnitt aus Kalkofes Mattscheibe, KalkTV (8. Mai 2025)