Der Reichsbürger

Symbolbild: Der Thron des Reichsbürgerkönigs. Bildquelle: Michal Jarmoluk, Pixabay (Inhaltslizenz)
Wäre ich nicht so gewöhnlich, 
regierte ich als ein König.
Papiere ich druckte und Pässe
für Audienzen und für Kongresse.
Ich residierte in meinem Schloss
und wäre für euch alle der Boss.
Doch kann mein Staat nicht gedeihen, 
es fehlen die Ländereien. 
Die hat sich mit bloßer Gewalt 
eine Deutschland-Firma gekrallt. 
Ein Museum ist jetzt mein Haus. 
Mir ist dieser Zustand ein Graus! 
Der Arzt sagt, es sei pathologisch. 
Er hat sich verschworen, ganz logisch,
mit Polizei, Gericht und Regierung.
Das erklärt meine Inhaftierung.
Hier werde ich Tags und bei Nacht
von eigenen Wächtern bewacht.
Ich grübele und ich schwitze 
verharrend auf meiner Pritsche.
Doch täglich geh‘ ich auf Fühlung
mit meinem Thron (er hat Spülung).
Dort ersinne ich meine Revolte,
damit endlich wird, wie es sollte.