
Zhuang und Hui, zwei alte Weise,
war‘n zu Fuß auf einer Reise,
als Zhuang (mit Zi) Forellen sah.
Er wies auf sie und sagte: „Da!
Lustig sind sie anzuschauen,
freudig, weil sie sich was trauen.“
Der Hui (auch er mit Zi) sprach dann,
dass Zhuang das gar nicht wissen kann.
Da der Freund sich Fisch nicht nenne,
er auch dessen Lust nicht kenne.
Ohne Fisches Perspektive
sei Zhuang in der Defensive.
Zhuang bedachte Hui mit Staunen:
„Wie kannst dieses du nur raunen?
Du bist nicht ich. So kannst du nicht
viel wissen um mein Fisch-Gedicht.
Und obendrein hast du verpennt,
dass man das Buch nach mir benennt.“
Hui und Zhuang, die Meister waren
(dafür gab‘s das Zi nach Jahren),
genossen Freude, weil zu Fuß,
so auch die Fische, nur im Fluss.
Denn jedes Wesen Freude kennt,
lebt es in seinem Element.
(frei nach Zhuangzi, Kapitel 17.13)
Buch:
Mir liegt für meine Beschäftigung mit Zhuangzi u.a. die Übersetzung von Viktor Kalinke vor, die 2019 als hübsche Hardcover-Ausgabe bei Reclam erschienen ist.