Insellyrik

Bild: Auf Hiddensee, Öl auf Leinwand (circa 1864) von Sophie Antonie Biel (1830-1880). Bildquelle: Ngschweng, Wikimedia Commons (public domain)
 
Die Boote reih‘n sich Luv an Lee
und rundherum, da schwappt die See.
Hinter Dünen stehen Zelte,
auf den Dünen kriegt man Schelte.

Ein roter Mann hat sich verbrannt;
er lag zu lang‘ am Badestrand.

Dort liegt in wahrlich großer Zahl
der Urlaubsmensch, zum Glück kein Wal.

Auf dem Schiff der Weißen Flotte
sind aus Leipzig Bernd und Lotte.

Im Gasthaus wägt‘s vom Nebentisch:
„Nähm isch nu Bockworscht odor Fisch?“

Der Sanddorn ist hier größter Hit;
nichts geht mehr ohne, alles mit.

Das Auto ist schon vollgepackt;
‘ne Möve hat gar drauf gekackt.

Ach so: Die Kreide steht noch dort,
wo ich sie früher fand vor Ort.

Zuletzt wird an‘s Benzin gedacht.
Ein Dichter reimt. Ein Leser lacht.


Bild: Kreidefelsen auf Rügen, Wasserfarben auf Papier (circa 1825/1826) von Caspar David Friedrich (1774-1840). Bildquelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Wikimedia Commons (public domain)