
Die Häuschen reih‘n sich Dach an Dach,
in Gärten machen Mäher Krach.
Ein Trampolin wird aufgestellt,
und noch eins; mehr sind schon bestellt.
Am Markt gibt’s Eier und Gemüse,
jeder kennt sich und spricht Grüße.
Die Kirche in der Mitte steht,
ein Hündchen kackt dazu ins Beet.
Der Bus fährt niemals nachts, nie weit,
und er fährt gar nicht, falls es schneit.
Ein Nachbar lauscht dem nahen Wald,
die Bundeswehr hat dort geknallt.
Ein Blümchen aus dem Topfe sprießt,
ein Dichter schreibt, ein Leser niest.
Inspiration:
Großstadtlyrik
Fabriken stehen Schlot an Schlot,
vorm Hurenhaus das Licht ist rot.
Ein blinder Bettler starrt zur Höh,
ein kleines Kind hat Gonorrhöe.
Eitrig der Mond vom Himmel trotzt.
Ein Dichter schreibt. Ein Leser kotzt.
(Friedrich Torberg)