Heinz Erhardt und ich – wir haben uns mal mit Pseudowissenschaft und Verschwörungsraunen rund um unseren schönen Heimatplaneten Erde beschäftigt. Heinz Erhardt war natürlich viel früher an diesem Thema dran als ich. Aber ich bin überzeugt, er hätte meine Ergänzungen geliebt.
Erkenntnis (I)
„Man hat vor Jahren festgestellt,
dass unsre liebe, schöne Welt,
auf der wir leben, nicht nur bunt ist,
nein, dass sie außerdem auch rund ist.
Und deshalb sind wir in der Lage
- sowohl bei Nacht als auch bei Tage -
von einer Erdhälfte zur andern
zu fliegen, schwimmen oder wandern,
was ganz unmöglich wär beileibe,
wär‘ unsre Erde nur ’ne Scheibe.
Wobei, wie ihr sicher wisst,
auf Erden alles Schei-be ist.“
(Heinz Erhardt: Die Gedichte. Mit Illustrationen von Jutta Bauer. Lappan Verlag, 10. Auflage 2024, S. 176)
Erkenntnis (II)
Die kugelige Erdenform
gilt unter Forschern heut‘ als Norm.
Nur die kleinen Schwurbelmeister,
ein paar wahrlich flache Geister,
schaffen’s, ihre Art zu denken
auf die Form der Welt zu lenken.
Doch eine andere Fraktion
betrachtet dieses Bild als Hohn.
Es ist in ihrer Fantasie
die Erde hohl, das glauben sie.
Sicher stammt der hohle Glaube
aus hohler Birne, mit Verlaube.
(als Ergänzung zu Heinz Erhardt)
Erkenntnis (III)
Weil auf der Erde Falten trumpfen,
könnte ja der Globus schrumpfen,
dachten manche. Doch dagegen
- all der tiefen Risse wegen -
taten andere parlieren:
Die Erde sei am Expandieren!
Addiert' man beides als Option,
sprach man dann gar von Pulsation.
Auch noch heute manche Faxen
geistern übers Erdenwachsen.
Wer heut’ verdrängt die Plattendrift,
ist reichlich dämlich oder kifft.
(als Ergänzung zur Ergänzung)
